Das Mutter­schiff der WGJ steuert mit gewohnter Sicherheit

Vorstands­bericht

Anpassung

Wir haben uns in diesem Jahr dazu entschieden, unserem Geschäftsbericht das Motto Anpassung zu verleihen. Warum? Ob Kostensteigerungen, Handwerkermangel, Materialengpässe, die zu erwartende Mietpreisbremse oder politische Entscheidungen im Bereich Umwelt, Energie, Fördermittel, Gesundheit u. a. m.: Das ruhige Fahrwasser der letzten Jahre formten 2021 Wellen geprägt von Veränderungen und Brüchen.

Bereits die Evolution lehrt uns, dass Anpassung an aktuelle Gegebenheiten eine sehr gute Überlebensstrategie darstellt. Wir interpretieren die Anpassung an neu entstehende Gegebenheiten als Möglichkeit, um das Mutterschiff WGJ heute und auch zukünftig mit der gewohnten Zuverlässigkeit und Sicherheit zu steuern. Auch wenn uns die genannten Themen weiterhin begleiten, konnten wir das Geschäftsjahr 2021 mit Erfolg abschließen.

Der Einklang aus wirtschaftlich sinnvollem Handeln und der bedarfsgerechten Entwicklung unseres Bestands im Sinne von Modernisierung, Instandhaltung und Neubau sind essentiell für den erfolgreichen Fortbestand unserer Genossenschaft. Um unseren Mitgliedern auch in Zukunft eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung zu ermöglichen, fanden wir Strategien und trafen Entscheidungen.

Vorstand: Alrik Mutze und Thomas Dittrich (Foto: Tobias Sauer)

Das Mutterschiff
der WGJ steuert mit
gewohnter Sicherheit

Obwohl manche Maßnahmen auf den ersten Blick wenig vorteilhaft erscheinen, so fokussierten sie auf den zweiten Blick doch das Wohl unserer Gemeinschaft. Als Reaktion auf enorme Kostensteigerungen, beispielsweise in der Leerwohnungssanierung, begannen wir, erstmals seit fast zehn Jahren, Mietanpassungen vorzunehmen. Dabei erhöhten wir die niedrigsten Kaltmieten in unserem Bestand. Nach dem Genossenschaftsprinzip tragen wir gemeinsam die größer gewordene Kostenlast, denn wir alle haben das Ziel, die Handlungs- und Entwicklungsfähigkeit der WGJ zu erhalten. Erfreut können wir berichten, dass der Großteil unserer Mitglieder diese Einstellung teilt und die Mieterhöhungen weitestgehend auf Verständnis gestoßen sind.

Dem Handwerkermangel und damit verbundene Wartezeiten nahmen wir 2021 etwas den Wind aus den Segeln und entschieden uns, erstmals wieder Betriebshandwerker einzustellen. Diese sind fortan für unsere Genossenschaft unterwegs und erledigen Reparaturleistungen. Auch wenn diese nicht alle bautechnischen Arbeiten realisieren können und wir weiterhin auf Fremdfirmen angewiesen sind, tragen sie doch zur Entspannung der Situation bei.

Weiterhin fanden auch 2021 wieder zahlreiche Arbeiten zum Erhalt unserer Wohnhäuser statt. Neben Treppenhaus- und Fassadensanierungen erneuerten wir Fernwärmekompaktstationen, bauten Einrohrheizungen in Zweirohrheizungen um und rüsteten Zirkulationsleitungen für Warmwasser nach. Ein besonderes Projekt stellte im Rahmen unserer Instandhaltung die denkmalgerechte Sanierung der Treppenräume unserer Schillinghäuser dar. Auch unser Großsanierungsprojekt Pfeifferhannsstraße 22/24 wurde fortgeführt. Seit 2020 saniert die WGJ das Gebäude aus den 70er Jahren mit dem Schwerpunkt altersgerechtes Wohnen umfassend.

Im Herbst legten wir feierlich den Grundstein für das neue Wohn- und Geschäftshaus auf der Fetscherstraße 67/69. Hier werden in den nächsten zwei Jahren 39 Wohnungen sowie Gewerbeflächen entstehen.

Besonders stolz sind wir auf unseren Neubau „Striesener Straße 31/33“. Die Landeshauptstadt Dresden zeichnete das Wohn- und Geschäftsgebäude und dessen Architekten, Peter Zirkel, 2021 mit dem Erlweinpreis aus. Diese Würdigung erhalten alle vier Jahre Dresdner Bauvorhaben von besonderer architektonischer Qualität und Wirksamkeit.

Intensiviert haben wir 2021 erneut unsere Anpassungsbestrebungen im Sinne der Nachhaltigkeit. Wir beauftragten die Analyse des ökologischen Fußabdruckes der WGJ und erarbeiteten als Resultat einen umfangreichen Nachhaltigkeitsbericht. Dieser wird zukünftig für viele Unternehmen verpflichtend sein, wir arbeiten bereits heute damit. Dabei entstandene Handlungsempfehlungen setzen wir in den nächsten Jahren gezielt um, um eine für unsere Genossenschaft maximale Klimaneutralität zu erreichen.

Immer mehr Mitglieder äußerten zudem den Wunsch nach Ladetechnik für Elektrofahrzeuge. Obwohl dies nicht Kerngeschäft unserer Genossenschaft ist, suchten wir nach Lösungen und verankerten das Schaffen von Ladepunkten fest in unserem Mobilitätskonzept.

Es ist uns auch 2021 erneut gelungen, unsere Genossenschaft auf Kurs zu halten, um unseren Mitgliedern trotz erschwerter Bedingungen auch in Zukunft ein ihren Bedürfnissen entgegenkommendes und sicheres Wohnen zu bieten. Wir haben Strategien entwickelt und Maßnahmen begonnen, um uns an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden, deren Einsatz unsere Genossenschaft auch 2021 wieder durch ein erfolgreiches Geschäftsjahr führte.

Aus aktuellem Anlass: Krieg in der Ukraine

Es gehört nicht in das Geschäftsjahr 2021 und doch kreisen unsere Gedanken beim Verfassen dieses Geschäftsberichtes um aktuelle, weltpolitische Entwicklungen. Entwicklungen, die so ergreifend sind, dass sie nicht unerwähnt bleiben können. Erstmals seit vielen Jahren herrscht auf unserem friedlich geglaubten Kontinent wieder Krieg, denn der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ist eskaliert. Zahlreiche Ukrainer flüchten vor den lebensbedrohlichen russischen Militärangriffen in ihrer Heimat. Neben Spenden für die Vor-Ort-Gebliebenen ist die Bereitschaft größer denn je, ebenfalls den Ukraine-Geflüchteten hierzulande zu helfen. Auch innerhalb unserer Genossenschaft ist die Solidarität groß. Viele Mitglieder nehmen Geflüchtete in ihren privaten Wohnungen auf.

Obwohl der Leerstand in unserer Genossenschaft gering ist, stellte die WGJ der Stadt Dresden vier Wohnungen (Stand April 2022) für Geflüchtete zur Verfügung. Dabei handelt es sich um alle derzeit verfügbaren und kurzfristig vermietbaren Leerwohnungen in unserer Genossenschaft.

Der Krieg hat bereits und wird zukünftig unser Leben in Deutschland beeinflussen. Aktuell trifft es mit steigenden Energiepreisen, Rohstoffmangel und gestörten Lieferketten unsere Wirtschaft. Noch sind weitere Dimensionen nicht vollständig absehbar. Doch was auch kommt, wir zeigen uns zuversichtlich und passen uns den Gegebenheiten an: Denn wir sind nicht allein, wir sind eine Gemeinschaft, geprägt von Solidarität und Hilfsbereitschaft - Werte, die sich in Krisenzeiten bewährt haben.

E-Mobilität: Elektrofahrzeuge bei der WGJ (Foto: Jürgen Männel)

Unsere Quartiere

Wohnungsanzahl 2021

Gesamt: 7.790 Wohnungen

Leerstandsquote: 1,25 %*

INVESTITIONEN   31.12.2021
Neubau   3.800.000 €
Modernisierung   4.800.000 €
Instandhaltung   11.000.000 €
    19.600.000 €

* 31.12.2021: 7.790 Wohnungen, davon 143 (1,84 %) im Leerstand. Bereinigt um den baubedingten Leerstand (46 Wohnungen) beträgt die Leerstandsquote zum 31.12.2021 1,25 %.

Erläuterung:

  • Neubau: alle Neubaumaßnahmen
  • Modernisierung: Pfeifferhannsstraße 22/24
  • Instandhaltung: Großinstandhaltung ohne Modernisierung, Instandhaltung Wohnungswirtschaft, Leerwohnungsinstandsetzung, Badmodernisierung, Instandhaltung Gemeinschaftseinrichtungen, Außenanalgen, Reparaturleistungen, sonstige Instandhaltung/Kleinreparaturen, Versicherungsleistungen

Wohnungsanzahl 2020

Gesamt: 7.781 Wohnungen

Leerstandsquote: 0,9 %*

INVESTITIONEN   31.12.2020
Neubau   3.900.000 €
Modernisierung   4.600.000 €
Instandhaltung   11.100.000 €
    19.600.000 €

* 31.12.2020: 7.781 Wohnungen, davon 110 (1,4 %) im Leerstand. Bereinigt um den baubedingten Leerstand (39 Wohnungen) beträgt die Leerstandsquote zum 31.12.2020 0,9 %.

Erläuterung:

  • Neubau: alle Neubaumaßnahmen
  • Modernisierung: Pfeifferhannsstraße 22/24
  • Instandhaltung: Großinstandhaltung ohne Modernisierung, Instandhaltung Wohnungswirtschaft, Leerwohnungsinstandsetzung, Badmodernisierung, Instandhaltung Gemeinschaftseinrichtungen, Außenanalgen, Reparaturleistungen, sonstige Instandhaltung/Kleinreparaturen, Versicherungsleistungen

Unsere Mitglieder

Alter der
Bestands­mitglieder 2021

Gesamt: 7.957 Mitglieder

Alter in Jahren   Anzahl Mitglieder
0–20   70
21–30   561
31–40   926
41–50   727
51–60   1.139
61–70   1.051
71–80   1.465
81–90   1.900
90+   118

Alter der
Bestands­mitglieder 2020

Gesamt: 7.988 Mitglieder

Alter in Jahren   Anzahl Mitglieder
0–20   56
21–30   578
31–40   887
41–50   735
51–60   1.152
61–70   1.016
71–80   1.660
81–90   1.791
90+   113

Alter der Beitritte/
Neumitglieder 2021

Gesamt: 421 Neumitglieder

Alter in Jahren   Anzahl Beitritte
0–20   46
21–30   111
31–40   58
41–50   27
51–60   54
61–70   44
71–80   29
81–90   48
90+   4

Alter der Beitritte/
Neumitglieder 2020

Gesamt: 436 Neumitglieder

Alter in Jahren   Anzahl Beitritte
0–20   40
21–30   134
31–40   75
41–50   35
51–60   34
61–70   41
71–80   34
81–90   42
90+   1

Mitglieder-
Entwicklung

 
Unsere Mitarbeitenden (Foto: Tobias Sauer)

Unsere Verwaltung

Mitarbeiter-
Verteilung 2021

Gesamt: 81 Mitarbeiter

Auszubildende/
BA-Studenten: 2
 
Kaufmännische
Mitarbeiter: 35
 
Technische
Mitarbeiter: 12
 
Hausmeister: 29  
Sonstige: 3  

Mitarbeiter-
Verteilung 2020

Gesamt: 78 Mitarbeiter

Auszubildende: 0  
Kaufmännische
Mitarbeiter: 34
 
Technische
Mitarbeiter: 12
 
Hausmeister: 27  
Sonstige: 5  
Vertreterkonferenz 2021

Bericht des Aufsichts­rates

Jahr der Veränderung

2021 war ein Jahr der Veränderung: Neben vielen externen Ereignissen herrschte auch innerhalb unserer Genossenschaft Bewegung. So ergänzten nach der 2020 durchgeführten Vertreterwahl viele neue Gesichter unsere Vertreterschaft. Obwohl die erste Vertreterversammlung in neuer Konstellation 2021 erneut pandemiebedingt als schriftliches Umlaufverfahren stattfand, stellte dieser durch unsere Genossenschaft gut vorbereitete Weg einen Erfolg dar. Unsere Alt- und Neuvertreter brachten sich mit viel Interesse und Engagement ein und fassten mit einer hohen Beteiligung alle notwendigen Beschlüsse über das Geschäftsjahr 2020. Dazu zählte unter anderem die Änderung des Beschlusses zur Beschränkung der Kredite. Die Kommunikation und der Informationsfluss waren stets gewährleistet, der WGJ-Vorstand beantwortete sorgfältig alle Vertreteranfragen und stellte diese in Form eines Protokolls zur Verfügung.

Vom 01.01. bis 31.12.2021 war der Aufsichtsrat der WGJ in gleichbleibender Besetzung tätig. Dabei folgten die fünf Mitglieder satzungsgemäß den Aufgaben und Pflichten ihres Amtes, wozu insbesondere die Förderung und Überwachung des Vorstandes zählt. Sie ersuchten Auskünfte über genossenschaftliche Angelegenheiten und berieten sich dazu mit dem Vorstand in fünf gemeinsamen Sitzungen, welche auch unter Coronabedingungen möglich waren. Der Vorstand informierte dabei über die wirtschaftliche Situation der WGJ. In diesem Rahmen stellte er dem Aufsichtsrat den Wirtschafts- und Finanzplan vor und zeigte die Entwicklung von Geschäftstätigkeit sowie Liquidität auf. Anlagestrategie, Risikomanagement, Stadtentwicklung sowie Grundstücks- und Mitgliederangelegenheiten zählten weiterhin zu den intensiv betrachteten Angelegenheiten.

Der Aufsichtsrat beriet in seiner Funktion auch 2021 den Vorstand konstruktiv und unterstützte in den notwendigen Entscheidungen. So rückten, aufgrund von ökonomischen und politischen Trends, die Themen Kostensteigerungen in den Bereichen Nebenkosten und Bautechnik sowie die Veränderung zukünftiger Mietpreise in den Fokus. Maßnahmen im Baubereich sind grundlegend für das Wohlbefinden unserer Mitglieder in ihren Wohnungen, aber auch Basis für den langfristigen Werterhalt unserer Genossenschaft. Zeitgleich sind sie mit hohen Investitionen verbunden, die bei steigenden Marktpreisen besondere Aufmerksamkeit erfordern.

Unter Vorstellung und Einbezug des Neubau-, Instandhaltungs- und Modernisierungsprogrammes diskutierten die Beteiligten deshalb adäquate Reaktionsmöglichkeiten und fassten die dazu erforderlichen Beschlüsse.

Um auch einen praktischen Eindruck von der Bautätigkeit unserer Genossenschaft zu erhalten, besichtigte der Aufsichtsrat das Großsanierungsprojekt „Pfeifferhannsstraße 22/24“. Das Objekt wird umfassend altersfreundlich saniert und trägt so langfristig zum bedarfsgerechten Wohnen in unserer Genossenschaft bei.

Zur Wahrung einer gleichbleibend sehr guten Geschäftsführung wurden die 2020 beschlossene Bestellung beider WGJ-Vorstandsmitglieder und die damit verbundenen Vertragsverhandlungen mit Leben gefüllt und erfolgreich zum Abschluss gebracht.

In Vorbereitung der Vertreterversammlung 2022 erhielt der Aufsichtsrat den Jahresabschluss 2021, welcher Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Lagebericht und Anhang beinhaltet. Im Anschluss prüfte und diskutierte er diesen und auch den Vorstandsvorschlag zur Verwendung des Jahresüberschusses. Die Ergebnisse der Wirtschaftsprüfung durch den gesetzlichen Prüfungsverband waren dabei Bestandteil. Als Resultat der Beratung am 16. Mai 2022 stellte der Aufsichtsrat die Ordnungsmäßigkeit fest und billigte den Jahresabschluss in der vorgelegten Fassung.

Der Aufsichtsrat schlägt der Vertreterversammlung der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG gemäß § 35 (1) vor:

  • den Jahresabschluss festzustellen,
  • dem Vorschlag zur Verwendung des Jahresüberschusses zuzustimmen,
  • den Vorstandsmitgliedern und den Mitgliedern des Aufsichtsrates für ihre Amtszeit im Geschäftsjahr 2021 Entlastung zu erteilen.

Der Aufsichtsrat bedankt sich bei allen Vertreterinnen und Vertretern dafür, dass diese ihre Pflichten mit viel Engagement, auch unter erschwerten Bedingungen, wahrgenommen haben. Zudem dankt er dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der WGJ, die auch unter diesen Bedingungen stets einen reibungslosen und weiterhin erfolgreichen Geschäftsbetrieb gewährleistet haben.

Dresden, 16.05.2022
Thomas Nöldner

Die WGJ schätzt Klimaschutz. Dafür wurden 2021 weitere Maßnahmen geplant und umgesetzt. (Foto: Jürgen Männel)

Lagebericht

Gebremst durch
die Pandemiesituation

Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2021 durch die Corona-Pandemie geprägt. Gebremst durch die Pandemiesituation und Liefer- sowie Materialengpässe konnte sich die deutsche Wirtschaft nur allmählich erholen. Dennoch war das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 um 2,7 % höher als 2020. Dies reichte aber nicht, um den starken Rückgang im Jahr 2020 zu kompensieren. Die Prognose des wirtschaftlichen Erholungsprozesses ist weiter mit Unsicherheiten behaftet. Insbesondere Produktions- und Lieferengpässe könnten länger anhalten und weiteren Aufwärtsdruck auf die Preise erzeugen. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung rechnet mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von 1,8 %. Im Jahr 2023 rechnet der Sachverständigenrat mit einem Wachstum von 3,6 %. Gleichzeitig wird mit einem Anstieg der Inflationsrate um 6,1 % (2022) bzw. 3,4 % (2023) gerechnet.

Die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft weist im Jahr 2021 eine Wachstumsrate von 1,0 % auf, ist aber traditionell nur geringen Schwankungen unterworfen. Coronabedingt ansteigende Mietrückstände oder ein Rückgang der Wohnungsnachfrage sind nicht festzustellen.

Wirtschaftliche
Entwicklung

Seit dem 24. Februar 2022 führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Auch in Deutschland wird dies aller Voraussicht nach zunehmend zu Folgen und deutlichen Einschnitten im Wirtschaftsleben und in der Gesellschaft führen. Von einer Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Lage ist daher auszugehen. Die konkreten Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft, aber auch auf die Immobilienbranche können noch nicht verlässlich abgeschätzt werden. Es ist jedoch mit Beeinträchtigungen der Wirtschaftsstruktur, verschlechterten Finanzierungsbedingungen sowie geringeren Investitionen und Kaufzurückhaltung zu rechnen. Zudem kommt es in Folge des Ukraine-Kriegs zu verstärkten Fluchtbewegungen auch nach Deutschland und demzufolge unter anderem zur Notwendigkeit, diese Menschen mit dem Lebensnotwendigsten, u. a. mit angemessenem Wohnraum, zu versorgen.

Der Dresdner Wohnungsmarkt befindet sich aktuell in einer Phase zunehmender Anspannung. Aufgrund der Modernisierungstätigkeit und des Anstiegs der Wohnungsmieten lässt sich insbesondere für Wohnungen im preiswerten Segment eine zunehmende Anspannung erkennen. Besonders nachgefragt sind preiswerte Ein- und Zwei-Raum-Wohnungen, aber auch große Wohnungen sowie barrierefreie Wohnungen.

Der Wohnungsmarkt in Dresden ist weiterhin auch durch eine ansteigende Neubautätigkeit gekennzeichnet. Die derzeitig niedrigen Zinsen erlauben es, neuen Wohnraum zu kostendeckenden Mieten zu errichten. Auch die WGJ partizipiert an dieser Entwicklung. Dennoch ist die aktuelle Situation von einem wachsenden Bauüberhang gekennzeichnet. Das sind Wohnungen, deren Bau zwar genehmigt ist, deren Fertigstellung aber nicht absehbar ist. Dieser Trend ist auch hier in Dresden zu spüren und wird pandemiebedingt noch verstärkt. Besonders Mitarbeiterverknappung in den bauausführenden Firmen begründet durch Quarantänemaßnahmen und Krankheit führen zu massiven Zeitverzögerungen im Baufortschritt oder zu Problemen, genehmigte Bauvorhaben überhaupt umsetzen zu können. Zudem kommt es zu verlängerten Planungsphasen. Die Baupreise steigen kontinuierlich an und verteuern die Baumaßnahmen. Dennoch versucht die WGJ mit weiterhin hohen Aufwendungen für die Modernisierung und Instandhaltung ihre Bestandsgebäude nachhaltig zu erhalten und zukunftsfähig zu erneuern sowie weiterhin in den Neubau von Wohnungen zu investieren.

Grundlage des Unternehmens
und Geschäftsverlauf

Aufgabe der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG (WGJ) ist nach ihrer Satzung die Förderung ihrer Mitglieder vorrangig durch eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung. Hierzu errichten und bewirtschaften wir ausschließlich Bauten auf eigenen Grundstücken. Die WGJ besitzt keine Tochterunternehmen.

Meine Stadt. Mein Viertel. Meine WGJ. – Umgesetzt wird dieser Anspruch durch die Förderung der Gemeinschaft, die Entwicklung des Wohnumfeldes und zunehmend durch eine Bestandserweiterung, indem wir neue Wohnungen bauen oder auch Objekte, die in unser Portfolio passen, kaufen. Wir unterstützen gemeinnützige und soziale Einrichtungen und Projekte mit dem Ziel, die Lebensbedingungen in unseren Wohngebieten weiter zu verbessern, aber auch um die Selbsthilfe in den Nachbarschaften zu aktivieren und soziale Notlagen einzelner Mitglieder abzumildern.

Wir betrachten den Neubau von Wohnhäusern als ein notwendiges Element zur Bestandserneuerung, zur Ergänzung unseres Angebotes an zeitgemäßen Wohnungen und zugleich Schaffung von barrierearmen nachhaltigen Objekten.

Aktuelle Bauvorhaben werden auf der Fetscherstraße (7-geschossig, 39 Wohnungen) und Wormser Straße (4-geschossig, 7 Wohnungen) umgesetzt. Das Bauvorhaben Wittenberger Straße (5-geschossig, 13 Wohnungen) ist noch in der Planung und wird voraussichtlich im Mai 2022 starten. Es entstehen in jedem Gebäude 2-Raum-, 3-Raum- und 4-Raum-Wohnungen. Im Objekt Fetscherstraße werden zusätzlich Gewerbeeinheiten entstehen. Die Investitionssumme für die Bauvorhaben wird mit insgesamt 23,0 Mio. € prognostiziert.

Neben der Neubautätigkeit investieren wir mit gleichbleibend hoher Intensität in den Bestand an Häusern mittels Instandhaltung, Instandsetzung und Modernisierung. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 14,0 Mio. € in den Bestand investiert. Dazu zählen insbesondere komplexe Sanierungsarbeiten an verschiedenen Objekten (Überarbeitung von Fassaden, Umrüstung von Einrohr- auf Zweirohrheizungen, Austausch von Fernwärmekompaktstationen, Erneuerung von Treppenhäusern, Austausch von Wohnungslüftern, Brandschutztechnische Instandsetzungen). Für diese Maßnahmen wurden 3,4 Mio. € aufgewandt.

Ein großes Pilotprojekt wurde im Jahr 2018 gestartet. Hier soll versucht werden, im Rahmen einer großen Komplexsanierung ein Wohnobjekt (Pfeifferhannsstraße 22/24, 11-Geschosser) nicht nur nachhaltig zu erhalten, sondern auch zukunftsfähig zu gestalten. Dazu wurde ein Modernisierungswettbewerb durchgeführt, um die bestmögliche Lösung für das Objekt zu finden. Im Rahmen dieser Baumaßnahme soll das Objekt barrierefrei zugänglich gemacht werden und damit gleichzeitig familienfreundlich und seniorengerecht gestaltet werden. Dazu wird der alte Aufzug, der nur in den Etagen 5, 8 und 11 gehalten hat, durch zwei komplett neue, moderne und jede Etage anfahrende Aufzüge ersetzt werden. Im Rahmen der Aufzugserneuerung werden gleichzeitig Wohnungsgrundrisse verändert. Außerdem wird dieses Objekt umfassend in den Bereichen Heizung, Medienleitungen, Fassaden und Treppenhaus instandgesetzt und modernisiert werden. Aufgrund der Einführung der Hochhausrichtlinie in Sachsen im Jahr 2019 ist es insbesondere durch sehr hohe Brandschutzanforderungen zu Verzögerungen im Genehmigungsprozess gekommen. Die Probleme konnten im Planungsverfahren gelöst werden, so dass das Bauvorhaben nun genehmigt worden ist. Dennoch hat dies zu einer deutlichen zeitlichen Verzögerung um ein Jahr geführt. Das Bauvorhaben, welches ursprünglich im April 2022 beendet sein sollte, wird nun bis zum Oktober 2023 andauern. Die Investitionssumme ist mit 16,0 Mio. € geplant.

Mit einem Volumen von 5,2 Mio. € nimmt die Leerwohnungsinstandsetzung einen wesentlichen Teil im Instandhaltungs- und Instandsetzungsbereich ein. Im Geschäftsjahr 2021 wurden 479 (Vorjahr 489) Wohnungen zur Wiedervermietung hergerichtet. Im Durchschnitt wurden damit je instandgesetzter Wohnung 10.800 € investiert. Die Handwerkerknappheit hat dazu geführt, dass sich die Bauzeit für die Herrichtung der Wohnungen im Jahr 2021 von durchschnittlich 23 Tagen im Jahr 2020 auf 26 Tage erhöht hat. Dies hat eine zeitliche Verschiebung bei der Wiedervermietung zur Folge und führt damit zu höheren Leerstandszeiten und damit steigenden Erlösschmälerungen. Weiterhin wirken sich steigende Preise für Handwerkerleistungen und Material auf die wirtschaftliche Entwicklung aus. Im Jahr 2021 wurden rd. 1.400,00 € je instandgesetzter Wohnung mehr investiert, um den gleichen Neuvermietungsstandard zu gewährleisten. Gleichzeitig wurden die Neuvermietungsmieten konstant gehalten.

Neben der Leerwohnungsinstandsetzung investiert die WGJ auch in die Modernisierung der Bäder. Auf individuellen Mieterwunsch wurden 39 Bäder altersgerecht im bewohnten Zustand umgebaut. Die Gesamtkosten betrugen 349,0 T€. Dies entspricht einem finanziellen Aufwand pro Bad von rd. 9,8 T€. Die WGJ hat von der Gesamtsumme 87,2 T€ im Jahr 2021 übernommen. Restlich wurde der Betrag durch Fördermittel der SAB und der Landeshauptstadt Dresden, Zuschüsse der Krankenkasse und einem Eigenanteil der Mieter finanziert.

Die Bestandsbewirtschaftung erfolgt für unsere Wohnhäuser in den Dresdner Stadtteilen Johannstadt, Striesen, Blasewitz, Innere Neustadt, Pirnaische Vorstadt und Seevorstadt.

Unsere Wohnungen vermieten wir an unsere Mitglieder. Die Nachfrage auf dem Dresdner Wohnungsmarkt nach gut ausgestatteten Wohnungen zu fairen Mietpreisen ist unverändert hoch. Die Neubau- und Neuvertragsmieten haben zu einer weiteren Verbesserung der Einnahmesituation beigetragen. Gleichzeitig konnten die Bestandsmieten stabil gehalten werden.

Aber nicht nur im Bereich der Instandhaltung und des Neubaus, sondern auch im Bereich der Digitalisierung versucht die WGJ einen modernen Standard zu bieten. Die WGJ bietet ihren Mietern ein Mieterportal mit zugehöriger App. Damit ist es den Mietern möglich, alle Informationen zu ihrem Wohnobjekt direkt auf dem Handy zu empfangen. Damit wurde eine moderne Ergänzung zu unseren analogen und digitalen Haustafeln geschaffen. Im Zusammenhang mit dem mobilen Wohnungsmanagement hat die WGJ auch eine Möglichkeit der papierlosen Wohnungsübergabe geschaffen.

Eine hohe Priorität hat das nachhaltige Handeln im Sinne der Umwelt. Einige Beispiele für nachhaltiges Handeln sind die Umstellung auf LED-Leuchtmittel, die Erarbeitung eines Mobilitätskonzeptes, Neubau unter Beachtung einer die Verpflichtung gemäß EnEV überschreitenden Energieeffizienzklasse („Effizienzhaus 50“), Versickerungsanlagen für Niederschlagswasser statt Einleitung in die Kanalisation, Auswahl von ökologischen, recyclingfähigen Produkten bei Instandsetzung und Neubau. Weiterhin wird der Schnitt an Bäumen auf ein notwendiges Maß zur Erhaltung der Verkehrssicherheit reduziert und auf eine natürliche Wuchsform geachtet. Die Schnittabfälle werden gehäckselt und als Mulch wiederverwendet, was Entsorgungskosten reduziert und Bodenverdunstung minimiert. Um die Artenvielfalt und den Ausbau des Biotopverbundes zu fördern, wird ein großer Teil der Grünflächen als Wiesenfläche gepflegt, d. h. nur zweimal im Jahr gemäht. Bei der Pflege unserer Grünanlagen verzichten wir komplett auf Unkrautvernichtungsmittel. Dies ist nicht nur umweltfreundlich, sondern bedeutet auch mehr Sicherheit für Kinder, die auf den Grünflächen spielen. Die WGJ setzt seit 2014 verstärkt auf E-Mobilität, Akku-Geräte, die die Abgas- und Lärmemission senken, sowie Fahrräder für die Mitarbeiter.

Wesentliche Kennzahlen
der Unternehmens-
Entwicklung

  31.12.2021 31.12.2020
Zahl der verbleibenden Mitglieder 7.957 7.988
Bestand an Wohnungen 7.790 7.781
Bestand an sonstigen Objekten 1.743 1.708
Eigenkapitalquote 60,0 % 59,7 %
Eigenkapitalrentabilität 3,4 % 3,6 %
Durchschnittliche Wohnungsmiete 5,74 €/m² 5,68 €/m²
Anteil der Mietforderungen 0,1 % 0,1 %
Leerstandsquote 1,8 % 1,4 %
Fluktuationsrate 6,2 % 5,7 %
Instandhaltungskosten 29,20 €/m² Wfl./Nfl. 29,90 €/m² Wfl./Nfl.
Investitionen im Bestand (ohne Neubau) 32,60 €/m² Wfl./Nfl. 31,90 €/m² Wfl./Nfl.

Insgesamt beurteilen wir die Entwicklung unserer Genossenschaft positiv. Anhaltende Nachfrage, hohe Investitionen in Bestand und Neubau, gute Lagen, ein ansprechendes Preisniveau und eine stete Professionalisierung unserer Dienstleistung sichern die Attraktivität des Wohnens in der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG.

Die Corona-Pandemie hat im Jahr 2021 zu keinen wirtschaftlichen Verschlechterungen geführt. Wir konnten unsere Baumaßnahmen, wie im Bauplan vorgesehen, durchführen. Signifikant steigende Mietausfälle aufgrund der Pandemie hatten wir nicht zu verzeichnen. Dennoch haben die steigenden Baupreise und zeitlichen Verzögerungen Einfluss auf die strategische Entwicklung unserer Genossenschaft. Daher wurde im Geschäftsjahr 2021 die Planung und strategische Ausrichtung der Genossenschaft komplett überarbeitet. Daraus resultierend wurde ein neues Finanzierungskonzept erarbeitet.

Wirtschaftliche
Lage der Genossenschaft

Vermögenslage

  31.12.2021   31.12.2020   Veränderungen
  T€ % T€ % T€
Vermögensstruktur/Aktiva          
Langfristiges Vermögen 250.748,4 96,2 247.579,5 96,6 3.168,9
Mittel- und kurzfristiges Vermögen 10.053,8 3,8 8.713,6 3,4 1.340,2
BILANZVOLUMEN 260.802,2 100 256.293,1 100 4.509,1
           
Kapitalstruktur/Passiva          
Langfristiges Eigenkapital 163.444,7 62,7 158.140,5 61,7 5.304,2
Langfristiges Fremdkapital 88.296,4 33.9 90.774,7 35,4 -2.478,3
Langfristige Rückstellungen 1.493,9 0,5 787,3 0,3 706,6
Mittel- und kurzfristiges Kapital 7.567,2 2,9 6.590,6 2,6 976,6
BILANZVOLUMEN 260.802,2 100 256.293,1 100 4.509,1

Das Bilanzvolumen hat sich um 4.509,1 T€ auf 260.802,2 T€ erhöht. Auf der Aktivseite erhöhte sich das Anlagevermögen insbesondere durch den Erwerb eines Grundstücks (3.356,3 T€). Nachträgliche Herstellungskosten für Wohngebäude und Außenanlagen sind in einem Umfang von 1.972,8 T€ angefallen. Herstellungskosten für im Bau befindliche Objekte und bauvorbereitende Maßnahmen sind in einer Höhe von 3.864,1 T€ angefallen. Demgegenüber stehen Abschreibungen in einem Volumen von 6.179,0 T€. Gleichzeitig erhöhte sich der Finanzmittelbestand um 1.581,2 T€.

Auf der Passivseite erhöhte sich das Eigenkapital, im Wesentlichen durch den Jahresüberschuss in Höhe von 5.587,0 T€. Der Erhöhung entgegen wirkte die Verringerung des langfristigen Fremdkapitals. Die planmäßigen Tilgungen im Geschäftsjahr betrugen 12.549,3 T€ bei Darlehensaufnahmen in Höhe von 11.018,7 T€.

Das Wohnhaus auf der Pfeifferhannsstraße 22/24 wird altersgerecht saniert. (Visualisierung: S&P Sahlmann Planungsgesellschaft für Bauwesen mbH Dresden)

Finanzlage

Das Finanzmanagement zielt darauf ab, dass die WGJ ihren Zahlungsverpflichtungen aus dem laufenden Geschäftsverkehr nachkommen kann. Strategische Aufgabe bleibt die Senkung der Verschuldung für die Bestandsobjekte durch Tilgung. Gleichzeitig soll das derzeit niedrige Zinsniveau zur Darlehensaufnahme genutzt werden, um die Bestandserweiterung durch Neubauvorhaben voranzutreiben.

Neben der Neubautätigkeit sollen auch die Instandhaltung, Instandsetzung und Modernisierung des eigenen Bestandes an Häusern mittels Darlehensaufnahme intensiviert werden. Neben der Finanzierungsmöglichkeit über Darlehen stehen sowohl für den Neubau als auch für die Bestandserhaltung ausreichend Eigenmittel zur Verfügung.

Zur Finanzierung des Anlagevermögens werden ausschließlich langfristige Darlehen eingesetzt. Durch gezielte Umschuldungen und Streuung der Zinsbindungsfristen sind sowohl Klumpenrisiken hinsichtlich der Darlehensfälligkeiten als auch Zinsänderungsrisiken jederzeit beherrschbar. Derivative Finanzinstrumente finden keine Verwendung.

Zur Finanzierung von kurzfristigen Liquiditätsunterdeckungen hat die WGJ im Geschäftsjahr 2020 einen variabel verzinsten Geldmarktkredit, aufgenommen. Dieser wurde im Jahr 2021 in Höhe von zusätzlich 1,0 Mio. € in Anspruch genommen. Insgesamt wurden damit 3,0 Mio. € in Anspruch genommen. Der Geldmarktkredit wird zum 30.06.2022 in ein 10-Jähriges Annuitätendarlehen umgewandelt.

Die nachfolgende Kapitalflussrechnung macht Herkunft und Verwendung der geflossenen Finanzmittel transparent.

  2021 2020
  T€ T€
Laufende Geschäftstätigkeit    
Jahresüberschuss 5.587,0 4.869,5
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 6.179,0 6.075,6
Auflösung des Sonderpostens für Investitionszulage -268,6 -268,6
Tilgungszuschuss für Darlehen -51,7 -408,2
Bilanzberichtigung -85,8 0,0
Buchgewinne/-verluste -32,7 0,5
Zinserträge -0,3 -1,4
Zinsaufwendungen 2.163,7 2.562,1
Steueraufwand (Ertragssteuern) 1.058,0 856,4
Steuerzahlung (Ertragssteuern) -309,3 -691,2
Veränderung sonstiger Aktiva und Passiva -197,4 -116,0
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 14.041,9 12.878,7
     
Investitionstätigkeit    
Einzahlungen aus Anlageabgängen 37,2 0,0
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -9.272,7 -5.168,0
Erhaltene Zinserträge 0,5 2,0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -9.235,0 -5.166,0
     
Finanzierungstätigkeit    
Einzahlungen auf Geschäftsguthaben und in die Kapitalrücklage 946,5 1.004,2
Auszahlungen von Auseinander­setzungs­guthaben -893,0 -825,3
Auszahlung Wohnungsbauprämie -12,4 -9,7
Aufnahme von Darlehen 11.018,7 5.014,9
Inanspruchnahme Geldmarktkredit 1.000,0 2.000,0
Gezahlte Tilgung langfristiger Verbindlichkeiten -12.544,3 -12.395,0
Sondertilgungen von Darlehen -626,6 -626,6
Gezahlte Zinsen -2.114,6 -2.507,2
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -3.225,7 -8.344,7
Veränderung des Finanzmittelbestandes 1.581,2 8.562,2
Finanzmittelbestand am 1. Januar 7.930,2 -632,0
Finanzmittelbestand am 31. Dezember 9.511,4 7.930,2

Der Finanzmittelbestand hat sich um 1,6 Mio. € erhöht. Die hohen Auszahlungen für Investitionen sowie der Kapitaldienst einschließlich Sondertilgung wurden im Wesentlichen durch die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit und der Darlehensaufnahme kompensiert. Die Aufnahme von Darlehen wurde deutlich gesteigert. So werden jetzt auch Investitionen in den Bestand mittels Darlehen finanziert. Das niedrige Zinsniveau kann somit ausgenutzt werden und die Liquidität bei gleichzeitig hohen Investitionen stabil gehalten werden.

Auf Basis des Jahresabschlusses zum 31.12.2020 wurde unserer Genossenschaft seitens der Deutschen Bundesbank erneut die „Notenbankfähigkeit“ bescheinigt.

Die Zahlungsfähigkeit der Genossenschaft war im Berichtsjahr jederzeit gewährleistet und ist auch zukünftig gegeben.

Ertragslage

  2021   2020  
  T€ % T€ %
Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung 44.001,4 94,0 43.942,7 97,5
Sonstige betriebliche Erträge 1.142,5 2,4 1.282,9 2,8
Bestandsveränderungen/aktivierte Eigenleistungen 1.663,8 3,6 -141,0 -0,3
  46.807,7 100,0 45.084,6 100,0
Betriebskosten und Grundsteuer -10.915,2 -23,3 -9.459,8 -21,0
Instandhaltungs­aufwand -13.967,5 -29,9 -14.305,2 -31,7
Personal­aufwendungen -4.941,5 -10,6 -4.583,9 -10,2
Abschreibungen -6.179,0 -13,2 -6.075,6 -13,5
Zinsaufwendungen -2.108,6 -4,5 -2.507,0 -5,6
Übrige Aufwendungen -1.996,1 -4,2 -2.373,6 -5,3
  -40.107,9 -85,7 -39.305,1 -87,3
Geschäftsergebnis 6.699,8 14,3 5.779,5 12,7
Zinsergebnis -54,8   -53,6  
Ergebnis vor Steuern 6.645,0   5.725,9  
Steuern -1.058,0   -856,4  
Jahresergebnis 5.587,0   4.869,5  

Die Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung enthalten mit 33.567,5 T€ (Vorjahr 33.132,2 T€) Nettomieterlöse und mit 10.077,4 T€ (Vorjahr 10.380,8 T€) Erlöse aus der Betriebskostenabrechnung sowie andere Erlöse aus der Vermietung und Pachterlöse von insgesamt 356,5 T€ (Vorjahr 429,7 T€).

Im Berichtsjahr wurde ein Jahresüberschuss von 5.587,0 T€ erzielt, der im Vergleich zum Vorjahr (4.869,5 T€) um 717,5 T€ höher ausfällt. Die Erhöhung ergibt sich im Wesentlichen durch höhere Nettomieterlöse (435,3 T€). Die gestiegenen Erlösschmälerungen insbesondere aufgrund von Leerstand konnten durch höhere Sollmietenerlöse aufgrund der Neuvermietung kompensiert werden. Damit wurden die durch fehlende Handwerkerkapazitäten steigenden Leerwohnungsherrichtungszeiten erfolgreich kompensiert. Gleichzeitig wurden die Neuvermietungspreise stabil gehalten.

Die Zinsaufwendungen konnten durch Tilgungen und das geringere Zinsniveau bei Umschuldungen und Neuaufnahmen um 398,4 T€ gesenkt werden. Der durchschnittliche Zinsaufwand für langfristige Fremdmittel beträgt 2,4 %.

Prognose-, Chancen-
und Risikobericht

Die Ziele der WGJ bestehen unverändert in der Erhaltung und Aufwertung des Wohnungsbestandes sowie ergänzendem Neubau, der Erhöhung der Qualität des Wohnumfeldes, der Intensivierung der Stadtteil- und Sozialarbeit sowie der Verbesserung des Kundenservices in allen Bereichen durch gezielte Personalentwicklung.

Die erfolgreiche Entwicklung der sächsischen Landeshauptstadt Dresden steigert die Nachfrage nach Wohnungen an unseren Standorten und gewährleistet eine gute Vermietbarkeit. Darin sieht die WGJ auch besondere Chancen insbesondere durch Neubau von Wohnraum der Verknappung des Wohnungsmarktes durch die weiterhin steigende Nachfrage nach familienfreundlichen Wohnungen entgegenzuwirken.

Dennoch haben sich im Jahr 2021 zunehmend Risikofaktoren ergeben. Insbesondere sind der zunehmende Anstieg der Baupreise und die zunehmende Handwerkerknappheit zu nennen. Diese Risikofaktoren führen zur Beeinflussung der Liquidität und zu längeren Planungs- und Bauzeiten. Gleichzeitig ist mit einer Zunahme des Zinsniveaus bei Fremdfinanzierung zu rechnen.

Bereits seit Oktober 2021 steigen die Energiepreise drastisch an. Dieser Trend wird aus heutigem Wissensstand auch 2022 anhalten und sich möglichweise auch durch den bereits erwähnten Ukrainekrieg noch verstärken. In Folge des Krieges kann es zu Versorgungsengpässen kommen, was zusätzlich zu steigenden Preisen in allen Bereichen führen kann.

Dies wird insbesondere im Bereich der Heizungs- und Warmwasserkosten sowie Energiekosten zu steigenden Kosten bei Mietern führen. Vor allem bei Mietern in großen Wohnungen sowie Einpersonen- und Alleinerziehendenhaushalten besteht dann die Möglichkeit von Zahlungsschwierigkeiten. Dies könnte Erlösausfälle zur Folge haben, sowohl durch Zahlungsausfälle bei der Miete als auch durch Kündigungen von Wohnungen und damit verbundenem ansteigendem Leerstand.

Mit der Strategie der energetischen Modernisierung unter Einsatz von Fördermitteln werden wir daher weiterhin das Ziel verfolgen, den Betriebskostenanstieg für die Mieter dauerhaft zu dämpfen. Aufgrund des bereits vorhandenen umfassenden modernen Standards sind unsere Objekte zu einem großen Teil bereits energetisch modernisiert und mit modernen Heizungsanlagen ausgestattet, so dass hier kaum noch Möglichkeiten bestehen. Daher wird die Gesamtbelastung für Mieter mit niedrigem Einkommen trotz Einsparmaßnahmen voraussichtlich weiter anwachsen. Zudem werden unsere Objekte vollständig mit Fernwärme versorgt. Eine grundlegend neue Klimastrategie, um die Belastungen unserer Mieter zu mildern, ist aus diesem Grund nicht möglich.

Darüber hinaus ist mit verschlechterten Finanzierungsbedingungen zu rechnen. Der Vorstand beobachtet laufend die weitere Entwicklung zur Identifikation der damit verbundenen Risiken und reagiert bedarfsweise unter Zugrundelegung des Risikomanagementsystems des Unternehmens mit angemessenen Maßnahmen zum Umgang mit den identifizierten Risiken.

Ein weiteres Risiko besteht in der Unterbrechung von Lieferketten (Lieferengpässe bei verschiedenen Baumaterialien) mit Auswirkungen auf bestehende und geplante Bauprojekte. Dies betrifft den Bereich Neubau ebenso wie die Modernisierung und die Instandhaltung von Wohnobjekten. Hier kann es zu Verzögerungen und damit insbesondere zu einem Instandhaltungsstau kommen. Der Vorstand versucht dieses Risiko vor allem durch frühzeitige Planung zu dämpfen.

Für das Geschäftsjahr 2022 planen wir mit Nettomieterlösen in Höhe von 34,0 Mio. €. Die Erhöhung gegenüber 2021 (33,5 Mio. €) ergibt sich hauptsächlich aus einer Mieterhöhung gemäß Mietspiegel in unseren Bestandswohnungen und dem Zugang von fertiggestellten Wohnungen. Hinsichtlich von Mietzuwächsen aus Neuvermietung rechnen wir mit der Kompensation dieser Erhöhung aufgrund steigender Erlösschmälerungen, die sich aus längeren Leerstandszeiten ergeben. Für unsere derzeit laufenden Bauvorhaben haben wir die gesamte Finanzierung bereits zu einem niedrigen Zinsniveau abgeschlossen. Für fällige Bestandsdarlehen im Jahr 2022, 2023 und 2024 wurden Darlehen zu einem Zinssatz zwischen 0,24 % und 1,55 % prolongiert. Damit konnten wir das Risiko eines steigenden Zinsniveaus zunächst dämpfen und rechnen in unserer aktuellen 5-Jahresvorschau nicht mit steigenden Zinsaufwendungen. Der Aufwand für die Instandhaltung ist geplant mit 15,6 Mio. €. Die Auszahlungen für den Neubau sind mit 14,4 Mio. € geplant. Die Darlehensaufnahme für Neubau sowie Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen ist mit 28,0 Mio. € vorgesehen. Der Jahresüberschuss wird in einer Höhe von 5,0 Mio. € prognostiziert.

Die Grundlage für die Entwicklung der Genossenschaft bildet die mit dem Aufsichtsrat fortlaufend abgestimmte mittelfristige Planung, welche regelmäßig aktualisiert wird.

Das Bauprogramm sieht für das Jahr 2022 Instandsetzungs- und Instandhaltungsaufwendungen von 15,6 Mio. € vor. Diese Aufwendungen werden in den Jahren 2023 bis 2026 bis auf 20,7 Mio. € steigen. Zudem wurde der Anstieg der Energiekosten bei den Kosten für Heizung und Warmwasser mit einer Steigerung im Jahr 2022 von 65 %, im Jahr 2023 mit 20 % und ab dem Jahr 2024 mit 10 % p. a. berücksichtigt. Das Jahresergebnis ist im Geschäftsjahr 2022 mit 5,0 Mio. € geplant. Nach einem Anstieg des Jahresergebnisses im Jahr 2023 auf 5,1 Mio. €, sind die Jahresergebnisse in 2023 mit 3,0 Mio. € und im Jahr 2024 mit 1,6 Mio. € geplant. Im Jahr 2025 wird erstmals ein Verlust in Höhe von 0,2 Mio. € prognostiziert. Aus der Fortschreibung der Geschäftsentwicklung ergibt sich eine gesicherte Liquidität.

Das Risikomanagementsystem der WGJ basiert vorrangig auf dem Controlling und einer regelmäßigen internen Berichterstattung. In Monats-, Quartals- und Jahresberichten werden wesentliche Kennzahlen sowie ausgewählte Geschäftsbereiche des Unternehmens dargestellt und analysiert. Darüber hinaus finden die Entwicklung des Wohnungsmarktes und des Kapitalmarktes bei der Risikobetrachtung Berücksichtigung. Es werden jährlich Interne Revisionen für einzelne Geschäftsbereiche durch externe Partner durchgeführt. Im Geschäftsjahr 2021 wurde der technische Bereich einer Prüfung unterzogen. Zur Sicherung der Gesetzes- und Regeltreue im Unternehmen ist ein Compliance-Management-System einschließlich eines Tax-Compliance-Systems eingerichtet. Die Vorschriften dienen der Risikoprävention und Schadensabwehr von der Genossenschaft.

Mit diesen Instrumenten können Vorstand und Aufsichtsrat Planabweichungen und Risiken frühzeitig erkennen und infolgedessen durch geeignete Maßnahmen wesentliche negative Einflüsse auf die Unternehmensentwicklung abwenden. Besondere Risiken, welche den Bestand der Genossenschaft gefährden, sind gegenwärtig nicht erkennbar.

Mit dem im Juli 2015 in Kraft getretenen Mietrechtsnovellierungsgesetz des Bundes wurde die Möglichkeit geschaffen, die zulässige Miethöhe zu Mietbeginn (Mietpreisbremse) in Gebieten mit angespannten Wohnungsmärkten zu begrenzen. Ob der Wohnungsmarkt angespannt ist, legen die Landesregierungen durch Rechtsverordnung fest. Dazu haben diese bis Ende 2025 Zeit. Das sächsische Kabinett hat im Dezember 2021 den Entwurf der Mietpreisbegrenzungs-Verordnung zur Anhörung freigegeben. Ziel ist die Einführung der Mietpreisbremse in Leipzig und Dresden im 1. Halbjahr 2022. Mit dem Inkrafttreten dürfen die Mieten bei Neuvermietung in Dresden und Leipzig die ortsübliche Miete um maximal 10 % übersteigen.

Damit besteht für die WGJ das Risiko von Einnahmeverlusten bei der Neuvermietung. Im Bestand der WGJ befinden sich Objekte, die zwischen 1970 und 1990 erbaut worden sind. Für diese Gebäude ergeben sich bei der Berechnung der Neuvertragsmiete gemäß Mietspiegel aufgrund deutlicher Abschläge wegen des Baujahrs sehr geringe Mieten, auch wenn die Wohnungen auf einem guten Niveau saniert und modernisiert sind. Das bedeutet, dass die WGJ bei Einführung der Mietpreisbremse mit Einnahmeverlusten bei der Neuvermietung bis zu 0,90 € pro m² Wohnfläche rechnen muss. Diese noch nicht genau prognostizierbaren Einnahmeverluste könnten zukünftig zu Einschränkungen bei der Modernisierung und Instandsetzung des Bestandes führen. Auch Neubauvorhaben könnten aufgrund dieser möglichen Einnahmeverluste zunächst verschoben oder komplett aufgegeben werden. Ein Mieterhöhungspotenzial in den Bestandswohnungen ist vorhanden, reicht aber nicht aus, um einen Ausgleich zu schaffen. Zudem sieht der neue Koalitionsvertrag vor, dass die maximale Erhöhung der Grundmiete innerhalb von drei Jahren auf 11 % begrenzt wird, sofern es sich um einen angespannten Wohnungsmarkt handelt.

Seit Anfang 2020 hat sich das Coronavirus (COVID-19) weltweit ausgebreitet. Auch in Deutschland hat die Pandemie seit Februar 2020 zu deutlichen Einschnitten sowohl im sozialen als auch im Wirtschaftsleben geführt. Die gesamtwirtschaftliche Lage hat sich noch nicht vollständig von den Auswirkungen der Pandemie erholt. Es ist deshalb weiterhin mit Risiken für den zukünftigen Geschäftsverlauf der Genossenschaft zu rechnen, insbesondere, da aufgrund des ausgebrochenen Krieges in der Ukraine ein bisher nicht kalkulierbarer Risikofaktor für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hinzugekommen ist. Insbesondere sind dies bereits genannte Risiken aus der Verzögerung bei der Durchführung von Instandhaltungs-, Modernisierungs- und Baumaßnahmen verbunden mit dem Risiko von Kostensteigerungen und der Verzögerung der geplanten Einnahmen.

Dresden, 14.04.2022
Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG

Alrik Mutze, Thomas Dittrich

Florian-Geyer-Straße 15 (Foto: Jürgen Männel)

Jahres-
Abschluss ’21

Bilanz zum 31.12.2021
– Aktiva

  31.12.2021 31.12.2020
ANLAGEVERMÖGEN
Immaterielle Vermögensgegenstände      
entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände   42.282,58 77.120,05
Sachanlagen      
Grundstücke mit Wohnbauten 235.343.874,35   234.241.296,67
Grundstücke mit Geschäfts- und anderen Bauten 7.867.983,63   8.039.204,79
Grundstücke ohne Bauten 1.375.647,71   1.375.647,71
Betriebs- und Geschäftsausstattung 392.690,04   516.109,57
Anlagen im Bau 5.187.492,76   2.013.294,89
Bauvorbereitungskosten 528.857,14   1.304.897,97
Geleistete Anzahlungen 3.627,17 250.700.172,80 0,00
ANLAGEVERMÖGEN INSGESAMT   250.742.455,38 247.567.571,65
       
UMLAUFVERMÖGEN      
Andere Vorräte      
Unfertige Leistungen   11.707.703,90 10.193.552,33
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände      
Forderungen aus Vermietung 58.332,13   31.860,16
Sonstige Vermögensgegenstände 132.464,97 190.797,10 728.149,26
Flüssige Mittel      
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten   9.511.403,21 7.930.156,09
UMLAUFVERMÖGEN INSGESAMT   21.409.904,21 18.883.717,84
       
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN      
Andere Rechnungsabgrenzungsposten   41.122,99 35.311,95
    272.193.482,58 266.486.601,44

Bilanz zum 31.12.2021
– Passiva

  31.12.2021 31.12.2020
EIGENKAPITAL
Geschäftsguthaben      
– der mit Ablauf des Geschäftsjahres ausgeschiedenen Mitglieder 910.800,00   845.850,00
– der verbleibenden Mitglieder 20.985.678,15   21.051.578,15
– aus gekündigten Geschäftsanteilen 5.100,00   2.400,00
Rückständige fällige Einzahlungen auf Geschäftsanteile (10.950,00) 21.901.578,15 (9.450,00)
Kapitalrücklage   935.815,17 884.065,17
Ergebnisrücklagen      
Sonderrücklage gem. § 27 Abs. 2 DMBilG 50.490.843,14   50.490.843,14
Gesetzliche Rücklage 8.326.783,81   7.768.087,87
– davon aus Jahresüberschuss des Geschäftsjahres eingestellt (558.695,94)   (486.950,12)
Bauerneuerungsrücklage 3.895.600,93   0,00
– davon aus Bilanzgewinn des Vorjahres eingestellt (3.895.600,93)   (0,00)
Andere Ergebnisrücklagen 66.017.189,57   65.530.239,45
– davon aus Bilanzgewinn des Vorjahres eingestellt (486.950,12) 128.730.417,45 (0,00)
Bilanzgewinn      
Jahresüberschuss 5.586.959,36   4.869.501,17
Einstellungen in Ergebnisrücklagen -558.695,94 5.028.263,42 -486.950,12
EIGENKAPITAL INSGESAMT   156.596.074,19 150.955.614,83
SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZULAGE   7.764.513,03 8.033.137,82
       
RÜCKSTELLUNGEN      
Rückstellungen für Pensionen 1.286.313,12   593.734,30
Steuerrückstellungen 277.643,00   165.268,00
Sonstige Rückstellungen 650.452,00 2.214.408,12 622.897,00
       
VERBINDLICHKEITEN      
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 89.740.337,04   90.101.352,78
Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern 1.365.071,05   2.467.121,32
Erhaltene Anzahlungen 11.391.237,57   11.694.959,25
Verbindlichkeiten aus Vermietung 83.391,01   50.919,42
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.471.446,97   1.440.197,76
Sonstige Verbindlichkeiten 566.263,80   360.456,86
– davon aus Steuern (294.280,44)   (59.797,74)
– davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (4.128,94) 105.617.747,44 (2.560,88)
       
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN      
Passive Rechnungsabgrenzungsposten   739,80 942,10
    272.193.482,58 266.486.601,44
Sarrasanistraße 5 (Foto: Jürgen Männel)

Gewinn
& Verlust

Gewinn- und Verlustrechnung
01.01.–31.12.2021

  2021 2020
 
Umsatzerlöse      
– aus der Hausbewirtschaftung   44.001.383,64 43.942.693,65
Erhöhung des Bestandes an unfertigen Leistungen   1.514.151,57 0,00
Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen   0,00 -305.017,96
Andere aktivierte Eigenleistungen   149.647,83 164.045,34
Sonstige betriebliche Erträge   1.142.495,19 1.282.920,38
Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen      
– Aufwendungen für Hausbewirtschaftung   23.941.994,08 23.224.927,94
ROHERGEBNIS   22.865.684,15 21.859.713,47
Personalaufwand      
– Löhne und Gehälter 3.428.483,39   3.608.386,96
– soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 1.513.007,01   975.541,25
– davon für Altersversorgung (839.791,03) 4.941.490,40 (316.205,36)
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen   6.179.047,87 6.075.564,33
Sonstige betriebliche Aufwendungen   1.874.166,73 1.852.444,98
Sonstige Zinserträge   299,19 1.419,34
Zinsen und ähnliche Aufwendungen   2.163.695,53 2.562.082,87
– davon aus Abzinsung von Rückstellungen   (53.539,81) (55.056,93)
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag   1.057.983,37 856.444,05
ERGEBNIS NACH STEUERN   6.649.599,44 5.930.668,37
Sonstige Steuern   1.062.640,08 1.061.167,20
JAHRESÜBERSCHUSS   5.586.959,36 4.869.501,17
Einstellungen in Ergebnisrücklagen   -558.695,94 -486.950,12
BILANZGEWINN   5.028.263,42 4.382.551,05

WGJ

Impressionen
Anpassung 2021 – Jahr der Veränderung

Hofveranstaltung Schillinghäuser: 2021 fand erstmals wieder ein Hoffest statt. (Foto: JohannStadthalle e.V.)
Neubauvorhaben Fetscherstraße 67/69 (Visualisierung: Leinert Lorenz Architekten)
2021 wurde für das Wohn- und Geschäftshaus Fetscherstraße 67/69 der Grundstein gelegt. (Foto: Juliane Wirthwein)

Anhang

Allgemeine Angaben

Die Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG hat ihren Sitz in Dresden und ist eingetragen in das Genossenschaftsregister beim Amtsgericht Dresden unter der GnR-Nr. 26.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt. Dabei fanden die einschlägigen gesetzlichen Vorschriften für Genossenschaften und die Bestimmungen der Satzung der Genossenschaft sowie die Verordnung über Formblätter für die Gliederung des Jahresabschlusses von Wohnungsunternehmen (Formblatt VO) Beachtung.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden

Bei Vermögensgegenständen und Schulden, die nach dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) abzuzinsen sind, kam – soweit der Zugang nach dem Geschäftsjahr 2009 erfolgte – die Nettomethode zum Einsatz.

Die entgeltlich erworbenen Immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden zu Anschaffungskosten aktiviert. Ihre Abschreibung erfolgt über den Zeitraum der Nutzung planmäßig mit 33,3 % p.a.

Die Bewertung des Sachanlagevermögens erfolgte zu den historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um die kumulierten planmäßigen und außerplanmäßigen Abschreibungen. Im Rahmen von Teil- und Komplettsanierungen werden diejenigen Aufwendungen für Modernisierung als nachträgliche Herstellungskosten aktiviert, die zu einer über den ursprünglichen Zustand hinausgehenden wesentlichen Verbesserung der Gebäude führen.

Für das Geschäftsjahr 2021 wurden wie im Vorjahr ausschließlich planmäßige Abschreibungen nach der linearen Methode über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer vorgenommen.

Dabei kamen folgende Abschreibungssätze zur Anwendung:

ABSCHREIBUNGSSÄTZE % p.a.
Wohnbauten  
– Fertigstellung vor dem 01.01.1925 2,5
– Fertigstellung nach dem 31.12.1924 2,0
Geschäfts- und Wirtschaftsbauten 2,0 bis 5,6
Garagen und Stellplätze 2,0 bis 10,0
Außenanlagen 5,3 bis 10,0
Betriebs- und Geschäftsausstattung 5,0 bis 33,3

In die Herstellungskosten von zwei im Bau befindlichen Wohnobjekten wurden neben Fremdkosten auch eigene Personalkosten in Höhe von 80.222,89 € einbezogen. Für bauvorbereitende Planungsleistungen wurden in die Bauvorbereitungskosten neben Fremdkosten ebenfalls eigene Personalkosten in Höhe von 40.151,49 € einbezogen. Weiterhin wurden eigene Personalkosten in die nachträglichen Herstellungskosten eines Wohnobjektes (29.273,45 €) einbezogen.

Auf nachträgliche Herstellungskosten für Modernisierungsmaßnahmen in Höhe von 78.613,7 T€ in den Geschäftsjahren 1994 bis 1998 wurden in höchstmöglichem Umfang steuerrechtliche Abschreibungen nach § 4 Fördergebietsgesetz vorgenommen. Das Beibehaltungswahlrecht für niedrigere Wertansätze von Vermögensgegenständen, die auf Abschreibungen nach § 254 HGB a. F. beruhen (Art. 67 Abs. 4 EGHGB), kam zum Einsatz.

Bewegliche Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden im Zugangsjahr zeitanteilig jeweils entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.

Selbstständig nutzbare Vermögensgegenstände, deren Anschaffungskosten vor Umsatzsteuer
150,00 €, nicht jedoch 800,00 € übersteigen, werden im Jahr des Zuganges in voller Höhe abgeschrieben. Vereinfachend wird deren Abgang unterstellt. Gegenstände bis zu 150,00 € Anschaffungskosten werden unmittelbar dem Aufwand belastet. In den im Anlagenspiegel dargestellten Abgängen an Betriebs- und Geschäftsausstattung (180.798,36 €) sind Geringwertige Wirtschaftsgüter in Höhe von 31.847,36 € enthalten.

Forderungen sind mit ihrem Nominalwert angesetzt. Erkennbaren Risiken wird durch Einzelwertberichtigung Rechnung getragen.

Als uneinbringlich eingeschätzte Forderungen werden abgeschrieben. Unverzinsliche Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr, die abzuzinsen wären, sind in der Bilanz nicht enthalten.

Für die im Zeitraum 1999 bis 2004 gewährten Investitionszulagen zum Anlagevermögen wurde ein Sonderposten für Investitionszulage gebildet. Er wird entsprechend der Restnutzungsdauer der jeweiligen Vermögensgegenstände aufgelöst.

Die Rückstellungen für Pensionen wurden auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten nach dem international anerkannten Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet. Bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen werden gemäß zwei versicherungsmathematischen Gutachten künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie Rentenanpassungen berücksichtigt. Zur Ermittlung der Verpflichtungen werden die Sterbetafeln nach Prof. Dr. Klaus Heubeck (Richttafeln 2018 G) zugrunde gelegt. Die Rückstellungen werden pauschal mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt.

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen basiert auf folgenden Rechnungsgrundlagen:

RECHNUNGSGRUNDLAGEN 2021
Gehaltstrend 1,0 %
Rententrend 1,0 %
Sozialversicherungstrend 1,5 %
Rechnungszins 1,87 %

Der ermittelte siebenjährige Abzinsungssatz beträgt gemäß den vorliegenden Gutachten 1,35 %. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben und der letzten 10 Jahre beträgt insgesamt 332.378 €.

Für drei Pensionsverpflichtungen sind langfristig angelegte Wertpapiere (Anleihen) bzw. zwei abgeschlossene Rückdeckungsversicherungen an die Berechtigten verpfändet. Die Verpflichtungen für die Altersversorgung (3.890.202,00 €) wurden deshalb gem. § 246 Abs. 2 HGB mit den zugehörigen Vermögensgegenständen (2.603.888,88 €) verrechnet.

Aus der Verrechnung mit den Vermögenswerten ergibt sich ein Saldo von 1.286.313,12 €. Entsprechend werden die zugehörigen Aufwendungen aus der Abzinsung von Altersvorsorgeverpflichtungen (75.135,00 €) und die Erträge aus der Verzinsung aus verpfändeten Wertpapieren (5.102,64 €) bzw. verpfändeten Rückdeckungsversicherungen (19.380,05 €) saldiert.

Die Sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Der Ansatz erfolgt in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages. Bei Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden künftige Kosten- und Preissteigerungen einbezogen. Ferner werden Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr mit einem der Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre, welcher von der deutschen Bundesbank veröffentlicht wird, abgezinst.

Die Jubiläumsrückstellung basiert ebenso auf einem versicherungsmathematischen Gutachten unter Heranziehung eines Gehaltstrends von 1,0 % p. a.. Die Berechnung erfolgte auf Basis der biometrischen Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Die Fluktuation ist berücksichtigt durch eine Mindestbetriebszugehörigkeit von 5 Jahren. Der verwendete Zinssatz beträgt 1,35 % am 31.12.2021.

Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen passiviert.

Es bestehen aktive Steuerlatenzen aus Bewertungsunterschieden zwischen handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen in den Bilanzpositionen „Andere Vorräte“, „Pensionsrückstellungen“, „Rückstellungen für Dienstjubiläum“. Aufgrund des Wahlrechts gem. § 274 Abs. 1 HGB erfolgt kein Ansatz von Aktiven latenten Steuern.

Erläuterungen
zur Bilanz

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens wird im beigefügten Anlagenspiegel dargestellt.

Aufgrund einer Bilanzberichtigung zum 01.01.2021, resultierend aus der Betriebsprüfung der Jahre 2016 bis 2018, beendet 2021, wurden zwei Spielplätze nachaktiviert. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten im Jahr 2017 betrugen insgesamt 54.033,68 €. Die kumulierten Abschreibungen ab Anschaffungszeitpunkt bis 31.12.2020 betragen 18.262,11 €. Im Anlagenspiegel wurden die Werte der Anschaffungs- und Herstellungskosten und der kumulierten Abschreibungen für den Posten „Grundstücke mit Wohnbauten“ zum 01.01.2021 korrigiert und weichen vom Stand 31.12.2020 um diese Beträge ab. Daraus resultiert ein Ertrag in Höhe von 35.771,57 €.

Der Stand der Anschaffungs- und Herstellungskosten des Postens „Bauvorbereitungskosten“ wurde zum 01.01.2021 durch eine Bilanzberichtigung in Höhe von 49.980,00 € ertragswirksam korrigiert. Es handelt sich um Kosten für Architektenentwürfe, die im Ergebnis der Betriebsprüfung der Jahre 2016-2018 zu aktivieren waren. Die Werte zum 01.01.2021 des Postens „Bauvorbereitungskosten“ weichen daher vom Wert am 31.12.2020 ab.

In der Position „Unfertige Leistungen“ sind ausschließlich noch nicht abgerechnete Betriebs- und Heizkosten enthalten. Von den Unfertigen Leistungen werden angemessene Abschläge für nicht abrechenbare Betriebskosten aufgrund leerstehender und eigengenutzter Wohnungen berücksichtigt. Den bilanzierten Unfertigen Leistungen stehen auf der Passivseite der Bilanz Erhaltene Anzahlungen gegenüber.


In der Position „Sonstige Vermögensgegenstände“ sind keine Beträge größeren Umfangs enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstehen.

Die „Anderen Rechnungsabgrenzungsposten“ enthalten erworbene Rechte, die über eine Laufzeit von zehn Jahren abgeschrieben werden sowie einmalig abgegrenzte Aufwendungen mit einer Laufzeit von unter einem Jahr.

Die Auflösung des Sonderpostens für Investitionszulage erfolgt jährlich entsprechend dem Abschreibungssatz der begünstigten Investitionen. Der Auflösungsbetrag im Jahr 2021 betrug 268.624,79 €.

In den „Sonstigen Rückstellungen“ sind mit nicht unerheblichem Umfang die Rückstellung für ausstehende Betriebskosten in Höhe von 223.078,00 € und die Jubiläumsrückstellung in Höhe von 162.895,00 € enthalten.

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind im beigefügten Verbindlichkeitenspiegel dargestellt.

Erläuterungen zur
Gewinn- und Verlustrechnung

In der Position „Sonstige betriebliche Erträge“ sind in wesentlichem Umfang die Auflösung des Sonderpostens für Investitionszulage (268.624,79 €), Erträge aus Schadenersatz und Versicherungsleistungen (442.912,34 €) sowie Erträge aus der Erhöhung der Rückdeckungsversicherung (89.131,43 €) enthalten. Außerdem sind Erträge in Höhe von 85.751,57 € aus einer ertragswirksam durchgeführten Bilanzberichtigung im Zusammenhang mit der im Jahr 2021 beendeten Betriebsprüfung für die Jahre 2016-2018 enthalten. Diesbezüglich wird auf die Ausführungen unter dem Abschnitt „Bilanz“ verwiesen.

Die Aufwendungen für Altersversorgung betreffen mit 827.367,93 € die Zuführung zu Pensionsrückstellungen, mit 5.204,09 € Arbeitgeberzuschüsse für Direktversicherungen und mit 1.319,00 € Prämien zum Pensionssicherungsverein sowie Beiträge zu einer Versorgungskasse in Höhe von 5.900,01 €.

Die gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Aufwendungen für die Altersversorgung ergeben sich im Wesentlichen aus der Zuführung zur Pensionsrückstellung, die aufgrund der Neuberechnung der Rückstellung in Folge des um zwei Jahre vorgezogenen Renteneintritts eines Vorstandsmitglieds und Gehaltssteigerungen höher ausgefallen ist.

Der Posten „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ enthält in nicht unerheblichem Umfang Spenden (379.250,00 €), Aufwendungen für die EDV (430.597,52 €), Raumkosten für das Geschäftshaus (151.788,25 €) sowie Aufwendungen für Unternehmenswerbung (92.611,38 €). Weiterhin sind Beiträge zu Rückdeckungsversicherungen in Höhe von 90.431,12 € enthalten.

Unter der Position Steuern vom Einkommen und Ertrag wird der Körperschaftsteueraufwand einschließlich Kapitalertragsteuer für 2021 ausgewiesen. Außerdem sind Steuernachzahlungen für die Jahre 2017 und 2018 in Höhe von 17.189,61 € enthalten.

Sonstige Angaben

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus bereits abgeschlossenen Bauverträgen beläuft sich zum 31. Dezember 2021 auf insgesamt 15.169,9 T€. Die finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverhältnissen sowie Dienstleistungsverträgen sind für die Vermögens- Finanz- und Ertragslage des Unternehmens von untergeordneter Bedeutung. Auf eine Angabe wird verzichtet.

Zur Verwaltung von Kautionen von Nichtmitgliedern führt die Genossenschaft ein Treuhandsammelkonto über 37.738,27 € (Vorjahr 36.878,57 €), welches nicht in der Bilanz ausgewiesen ist.

Personal

Die Zahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug:

  2021 2020
BESCHÄFTIGTE    
Kaufmännische Mitarbeiter 35 34
Technische Mitarbeiter 12 12
Hausmeister 29 27
  76 73

Außerdem waren im Berichtsjahr durchschnittlich 2 BA-Studenten sowie 3 geringfügig Beschäftigte in der Genossenschaft angestellt.

Mitgliederbewegung

Die Mitglieder waren am Bilanzstichtag mit 139.993 Anteilen zu je 150,00 € an der Genossenschaft beteiligt. Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder haben sich im Geschäftsjahr 2021 um 65.900,00 € auf 20.985.678,15 € (Vorjahr 21.051.578,15 €) verringert. Satzungsgemäß haften die Mitglieder nur mit ihren Geschäftsanteilen. Eine Nachschusspflicht besteht nicht.

  2021 2020
MITGLIEDERBEWEGUNG    
Stand per 01.01. 7.988 7.974
Zugänge inkl. Übertragungen 421 436
Abgänge inkl. Übertragungen -452 -422
Stand per 31.12. 7.957 7.988

Nachtragsbericht

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine führt mit seinem Ausbruch am 24.02.2022 neben unermesslichem Leid der Bevölkerung vor Ort derzeit auch zu wachsenden gesellschaftlichen Herausforderungen und wirtschaftlichen Einschränkungen mit entsprechenden Folgen für Deutschland. Diese Folgen können sich auch schon kurzfristig negativ auf die Vermögens- Finanz- und Ertragslage der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG auswirken. Möglich sind Mietausfälle, nachteilige Änderungen auf den Kapitalmärkten (Kreditversorgung durch Banken, Zinsanstieg), steigende Einkaufspreise für Energieträger, Unterbrechung von Lieferketten (Lieferengpässe bei verschiedenen Baumaterialien) oder Cyberangriffe. Darüber hinaus sind ggf. Einschränkungen und Anpassungen der eigenen Geschäftsprozesse und -aktivitäten und damit verbunden operative Risiken zu erwarten. Ebenso werden die Fluchtbewegungen Auswirkungen auch in Deutschland zeigen. Quantitative Angaben zum Einfluss des Ukraine-Kriegs auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses noch nicht verlässlich möglich. Wir verweisen in diesem Zusammenhang ergänzend auf unsere Ausführungen im Lagebericht im Kapitel „Prognose-, Chancen- und Risikobericht“.

Ergebnisverwendung

Der Jahresabschluss wurde unter teilweiser Gewinnverwendung aufgestellt. Das Geschäftsjahr 2021 schließt mit einem Jahresüberschuss in von 5.586.959,36 € ab. Gemäß § 40 Abs. 1 und 2 der Satzung wurden bei Aufstellung des Jahresabschlusses 558.695,94 € in die gesetzliche Rücklage eingestellt. Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn in Höhe von 5.028.263,42 € in die Bauerneuerungsrücklage (4.469.567,48 €) und in die Anderen Ergebnisrücklagen (558.695,94 €) einzustellen.

Prüfungsverband

Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e.V.
Antonstraße 37
01097 Dresden

Mitglieder des Vorstandes

Thomas Dittrich
Alrik Mutze

Mitglieder des Aufsichtsrates

Thomas Nöldner (Vorsitzender)
Katrin Göpfert
Wilfried Pfeiffer
Sabine Briest
Andreas Berwald

Dresden, 14.04.2022
Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG

Alrik Mutze, Thomas Dittrich

Kontakt

Wohnungsgenossenschaft
Johannstadt eG

Haydnstraße 1
01307 Dresden

Telefon: 0351 4402-3
Fax: 0351 4402-432
E-Mail: info@wgj.de
Web: www.wgj.de

Gründungsjahr 1957
Genossen­schafts­register­eintragung Nr. 26
Amtsgericht Dresden

Prüfungsverband
Verband Sächsischer Wohnungs­genossen­schaften e. V.
Antonstraße 37
01097 Dresden

Öffnungszeiten WGJ

Mo.–Do. 07:00–18:00 Uhr
Fr. 07:00–14:00 Uhr